Pädagogisch-didaktische Prinzipien (PDB, BNE, MB)

Pädagogisch-didaktische Prinzipien (PDB, BNE, MB)

Pädagogisch-didaktische Prinzipien sind grundlegende Leitlinien, die die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen in der Pädagogik und Didaktik beeinflussen. Sie dienen Lehrkräften als Orientierungshilfe, um den Lernprozess von Schülerinnen und Schülern effektiver und nachhaltiger zu gestalten. Die Prinzipien berücksichtigen dabei Aspekte wie die Bedürfnisse und Voraussetzungen der Lernenden, die Lehrinhalte und Methoden sowie die Lehr- und Lernumgebung. Ziel ist es, die Lernziele optimal zu erreichen und die individuellen Potenziale der Schüler/-innen bestmöglich zu entfalten.
Die pädagogisch-didaktischen Prinzipien der politisch-demokratischen Bildung und Bildung zur nachhaltigen Entwicklung lauten u.a.:

  • Visionsorientierung – Zukunftsorientierung

Politisch-demokratische Bildung und Bildung zur nachhaltigen Entwicklung sind optimistische Ansätze, die auf eine positive Zukunft ausgerichtet sind. Dabei wird kreatives und innovatives Denken gefördert, um zukunftsweisende Ideen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene zu entwickeln und umzusetzen. Im Unterricht werden die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die soziale und natürliche Umwelt sowie Gestaltungsoptionen thematisiert. Das Prinzip der Zukunftsorientierung betont die Bedeutung von Nachhaltigkeit und sorgt dafür, dass die im Unterricht behandelten Themen auch in Zukunft relevant bleiben. Im Gegensatz zum Aktualitätsprinzip, das oft auf oberflächlichen und kurzfristigen Themen beruht, setzt die Zukunftsorientierung auf langfristige Perspektiven.

  • Vernetztes Denken – fächerübergreifend und fächerverbindend

Schüler/-innen sollen verschiedene gesellschaftliche Herausforderungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, um ein umfassendes Verständnis zu entwickeln und Lösungen zu finden. Die Themen werden interdisziplinär betrachtet, um Zusammenhänge zwischen ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen, demokratischen, gesundheitlichen, kulturellen Aspekten zu verstehen. Dabei werden lokale und globale Gegebenheiten miteinander verknüpft und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft betrachtet.

  • Partizipation und Empowerment – Schülerorientierung

In der Schule werden alle Beteiligten – Schüler/-innen, Lehrer/-innen, Schulpersonal und Eltern – in Entscheidungsprozesse einbezogen. Die Schüler/-innen lernen Verantwortung und Eigeninitiative durch aktive Teilnahme am Schulleben. Der Unterricht orientiert sich an den Interessen und Bedürfnissen der Schüler/-innen und wird gemeinsam mit ihnen geplant. Die Lernergebnisse sollen praktisch anwendbar sein. Die Schüler/-innen haben Mitbestimmungsrechte im Unterricht und im Schulleben und sollen befähigt werden, ihre Realitäten mitzugestalten.

  • Wertereflexion und Handlungsorientierung

Im Unterricht geht es darum, verschiedene Denkweisen und Werte zu erkunden und zu vergleichen. Durch praktische Übungen und kritisches Nachdenken sollen die Schüler/-innen Erkenntnisse gewinnen und Verständnis füreinander entwickeln. Darüber hinaus ist das Ziel ein ganzheitlicher und schülerzentrierter Unterricht, der die Schüler*innen befähigt, selbstständig zu lernen. Sie arbeiten in Absprache mit der Lehrkraft an Aufgaben und Projekten und organisieren ihren Lernprozess weitestgehend selbstständig, während die Lehrkräfte sie fachlich und organisatorisch unterstützen.

  • Problemorientierung 

Problemorientierter Unterricht startet mit einer gesellschaftlichen Fragestellung oder einem Problem, die verschiedene Perspektiven und Kontroversen beinhalten. Die Schüler/-innen sollen diese Fragestellung selbstständig und multiperspektivisch bearbeiten und dadurch Urteilskompetenz erlangen. Dabei ist es wichtig, dass die Schüler/-innen das Problem als lösbar und relevant wahrnehmen. Problemorientierung hilft Lehrkräften bei der Auswahl von Unterrichtsinhalten und motiviert die Schüler/-innen durch Betroffenheit und Dringlichkeit des Problems.