Wachsen statt Wanken – Lernfreude stärken, Potenziale entfalten

Gemeinsam mit dem Parlament organisierte die AHS eine Veranstaltung anlässlich des Weltlehrertags... Wie gelingt es Lehrpersonen, eine Lernumgebung zu schaffen, in der Entwicklung und Motivation im Mittelpunkt stehen? Wie etablieren Lehrpersonen eine positive Fehlerkultur und wie stärken sie Schülerinnen und Schüler in ihrer Selbstwirksamkeit?

Wachsen statt Wanken – Lernfreude stärken, Potenziale entfalten

Gemeinsam mit dem Parlament organisierte die AHS eine Veranstaltung anlässlich des Weltlehrertags... Wie gelingt es Lehrpersonen, eine Lernumgebung zu schaffen, in der Entwicklung und Motivation im Mittelpunkt stehen? Wie etablieren Lehrpersonen eine positive Fehlerkultur und wie stärken sie Schülerinnen und Schüler in ihrer Selbstwirksamkeit?

Bereits seit 2016 organisieren Parlament und AHS anlässlich des Weltlehrertags gemeinsam Diskussionsabende rund um die Beziehung zwischen den beiden wichtigsten Bildungsakteuren, den Lehrern und den Schülern.

Die gut besuchte Veranstaltung wurde von Heike Verheggen moderiert. Nach der Begrüßung durch Cornelia Keutgen, Direktorin der AHS, und Liesa Scholzen, Vorsitzende des Bildungsausschusses des Parlaments, eröffnete ein Impulsreferat den Abend.  Die Referentinnen Katrin Klein, Mersina Klein und Stefanie Fuhrt beleuchteten in ihrem Referat zentrale psychologische Konzepte zur Lernmotivation und deren Bedeutung für den schulischen Alltag.

Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Lehrpersonen Lernfreude fördern und Schüler in ihrer Entwicklung bestärken können. Anhand der Erwartungs-Wert-Theorie (Eccles & Wigfield) wurde aufgezeigt, dass Motivation maßgeblich davon abhängt, ob Lernende an ihren Erfolg glauben und welchen persönlichen Wert sie einer Aufgabe beimessen. Ergänzt wurde dies durch das Konzept des Growth Mindsets (nach Carol Dweck), das die Überzeugung betont, dass Fähigkeiten durch Anstrengung und Ausdauer entwickelt werden können.

Besonders eindrucksvoll war die Verbindung von Theorie und Praxis: Die Referentinnen zeigten anhand konkreter Beispiele, wie ein lernförderliches Klima geschaffen werden kann – etwa durch prozessorientiertes Lob, die bewusste Gestaltung von Fehlerkultur oder die Förderung von Selbstbestimmung, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit (nach Deci & Ryan). Ein zentrales Fazit des Vortrags: Fehler sind Lernchancen, und Lernfreude entsteht dort, wo Kinder sich gesehen, gefordert und unterstützt fühlen. Die Veranstaltung bot nicht nur fundierte wissenschaftliche Einblicke, sondern auch viele praktische Impulse für den Schulalltag – ganz im Sinne des Mottos: Wachsen statt Wanken.

Im Anschluss diskutierten Stephanie Stickelmann (Kindergärtnerin), Hannah Scheiff (Primarschullehrerin), Sabrina Emonts (Sekundarschullehrerin) und Cathérine Mattar (Hochschuldozentin) in einer lebendigen Podiumsrunde. Der Austausch war bewusst dialogisch gestaltet, sodass die Teilnehmenden aufeinander Bezug nehmen und ihre Erfahrungen miteinander verknüpfen konnten. Grundlage der Diskussion waren drei Leitfragen:

• Wie gestaltest du in deiner Klasse oder Lerngruppe eine positive Fehlerkultur?

• Wie gehst du konkret vor, damit Schülerinnen und Schüler Lernfreude entwickeln und ihre Potenziale entfalten können?

• Welche Möglichkeiten nutzt du, um die Selbstwirksamkeit der Schülerinnen und Schüler zu stärken?

Ein moderierter Austausch mit dem Publikum rundete den Abend ab und bot Raum für persönliche Perspektiven und Fragen.

Den Link zur Aufzeichnung der Veranstaltungen finden Sie in der Seitenleiste.

Foto und Text: Parlament der DG